"Ach, Hannes" - 23.03.2019

Unser Bericht:  

Das hatte niemand erwartet beim Kulturwecker und Pavillontheater; nach einem sehr guten Vorverkauf wurden noch 90 Tickets an der Abendkasse verkauft. Das finden wir Spitze und ist ein kleiner Rekord!  Auch die dritte Vorstellung des Stückes "Ach Hannes" vom Philippsthaler Pavillontheater, im September als Erstaufführung zum 25.jährigen Jubiläum, war erneut ein voller Erfolg.

 

Wieder lieferten sich die 5 weiblichen Bewohnerinnen des Haus Abendsonne einen bissigen Zickenkrieg, der die Lachmuskeln anstrengte. Frau Grothe z.B. schwärmt immer wieder von ihrem Sauerbraten, in den sich der Enkel am liebsten reinsetzen würde und Frau König hat bis zum 80. noch das komplette Treppenhaus - 5 Etagen! - allein geputzt. Oder Frau Bublitz, die  immer wieder auf ihr Taxi wartet und mit einer schönen  Singstimme irgendwann feststellt: "Die Männer sind alle Verbrecher".

 

Mit dem Einzug von Johannes "Hannes" Heisters kommt Leben in die Wohngruppe. Er übernimmt das Zimmer Frau Rothmanns, die erst vor kurzem ins Gras gebissen hat. Überrascht stellen die Schwestern im Heim  fest, dass die feine Frau Bornefeld plötzlich keinen Rollator mehr benötigt, alle anständig angezogen sind, gut riechen und der Frisör  wieder wichtig wird  oder, wie Frau von Schiller schon früher lernte,: "Reine Wäsch` und Höflichkeit, zieren einen allezeit". 

 

Die Warnung, dass es im Hause weder etwas zu Rauchen noch zu Saufen gäbe und er abhauen solle, so lange er es noch könne, schlägt Hannes in den Wind.  Er beginnt mit allen 5 Damen eine kleine Romanze. Mal trifft man sich im Nebenzimmer, mal auf der schönen Bank im Rosengarten oder in der Wohnküche. Und wenn es  brenzlig wird und Hannes in Erklärungsnöte gerät, befällt ihn eine plötzliche Demenz. 

Doch längst sind die Damen, allen voran Frau König, ihm auf die Schliche gekommen. Bei einem kleinen Likörchen weiht sie Frau Grothe ein und während sie auf das Alter und die Dinge, die trotzdem Spaß machen, anstossen stellen sie fest:  "Alt werden ist nichts für Feiglinge".

 

Keine Angst, am Ende wird alles gut. Allen Damen reicht "ein bißchen" Hannes und weiterhin darf er sie  alle "Täubchen" nennen. So, wie er auch einst seine verstorbene Gattin nannte. 

 

Mit viel Spielwitz und -freude wurde das Stück von den Laienschauspielern aufgeführt und musikalisch untermalt - hier passte einfach alles. Es war sehenswert und wir hoffen auf mehr! 

 


Das Stück wurde bereits einmal im September 2018 aufgeführt und die HZ hat ausführlich darüber berichtet >>>hier<<<